Klinikbau

Der Stadtrat hat 2014 der Umsetzung eines Sanierungskonzepts für die Städtisches Klinikum München GmbH grundsätzlich zugestimmt. Mit dem Ziel einer effizienteren Geschäftsstruktur findet auf Basis eines neuen Medizinkonzepts eine Bündelung medizinischer Leistungen in Kompetenzzentren an den vier Klinikstandorten Schwabing, Bogenhausen, Harlaching und Neuperlach statt. Der fünfte Standort Klinikum Thalkirchner Straße soll bis spätestens 2024 aufgegeben werden. Dies erfordert umfangreiche Baumaßnahmen an den vier Klinikstandorten. In den nächsten Jahren werden in das Städtische Klinikum rund eine dreiviertel Milliarde Euro in den Neubau und die Modernisierung seiner Standorte investiert. Es ist eines der größten Zukunftsprojekte im deutschen Gesundheitswesen.

Auf Basis eines Dienstleistungsvertrags kooperieren MRG und StKM und nutzen ihre Kernkompetenzen mit dem Ziel, die StKM von Teilen der operativen Baumanagement-Leistungen zu entlasten. Bei den anstehenden Neubau- und Umbauarbeiten wird die MRG ihr Know-how für eine termin-kosten- und qualitätsgerechte Realisierung einsetzen.

AKTUELLE PROJEKTE

KLINIKUM SCHWABING

Am Standort Schwabing entsteht derzeit durch Neubau und Bestandsmodernisierung eine Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Gynäkologie und Geburtshilfe mit Notfallzentrum.

Die vorhandene städtebauliche Baustruktur des Klinikums Schwabing mit einzelnen Pavillons, die in ein weitläufiges Parkgelände verteilt sind, hat zu dem Konzept geführt, einen eigenständigen Neubau an ein bestehendes, denkmalgeschütztes Gebäude anzubinden. Die bisher auf mehrere Gebäude verteilten Funktionen der Pädiatrie werden damit räumlich konzentriert und an den Bedarf eines modernen Krankenhausbetriebs angepasst.

Im Neubau werden spezialisierte Stationen der Neonatologie, der Kinderonkologie, der pädiatrischen Intensivmedizin, der Kinderorthopädie und -chirurgie, der Kinder- und Jugendpsychosomatik sowie die zentrale Notaufnahme der Kinderklinik angesiedelt.

Für wohnortnahe Versorgung – gerade bei Notfällen – steht das neue interdisziplinäre Zentrum für Innere Medizin, Chirurgie und Nothilfe für Erwachsene. Mit der Fertigstellung des Neubaus komplettiert die Dermatologie aus der Thalkirchner Straße das medizinische Angebot in Schwabing.

Ein Teil des bisherigen Klinikums kann damit an die Landeshauptstadt München übergeben werden, die hier andere Nutzungen ansiedeln wird. Die Baumaßnahme wird in zwei Bauabschnitten ausgeführt; der Ausführungszeitraum ist 2017 bis 2022.

KLINIKUM BOGENHAUSEN

„Wir bauen unser Klinikum am Standort Bogenhausen zu einer Hochleistungsklinik mit moderner OP-Architektur aus.“, so der Betreiber. Mit rund 1.020 Betten ist Bogenhausen als Maximalversorger auch in Zukunft das größte Klinikum in der Städtisches Klinikum München GmbH.

Die Kernpunkte des Sanierungskonzeptes der Städtisches Klinikum München GmbH bedeuten für den Standort Bogenhausen weiterhin die Ausbildung als Vollversorger sowie eines stationären, überregionalen Notfallzentrums. Gleichzeitig erfolgt die Aufnahme zusätzlicher medizinischer Funktionsstellen, die im Wesentlichen heute im Klinikum Schwabing angesiedelt sind, und eine Anpassung an den gestiegenen Leistungsbedarf. Ferner werden verschiedene medizinische und versorgungstechnische Funktionseinheiten am Standort Bogenhausen zentralisiert, etwa die zentrale Pathologie, Apotheke, Sterilgutversorgung und Lagerhaltung.

Als Basis für die Umsetzung dieses Konzeptes soll in einem ersten Schritt ein Ergänzungsbau realisiert werden, der in der östlichen Verlängerung der zentralen West-Ost Achse direkt an den Bestandsbau anschließt. Die Erweiterung um einen fünften „Gebäudezahn“ im Osten stellt sich als logische Fortführung des Bestandsbaus dar. Der neue Baukörper orientiert sich in Ausdehnung und Höhe im Wesentlichen an der vorhandenen Struktur. Der heutige Hubschrauber-Bodenlandeplatz kollidiert räumlich mit dem Erweiterungsbau. Er wird deshalb verlegt und als Dachlandeplatz mit direkter Anbindung an die zugehörigen Funktionsbereiche ausgebildet. Nach Fertigstellung des Neubauteils wird sukzessive der Bestand in mehreren Bauabschnitten saniert werden.

KLINIKUM HARLACHING

In den kommenden Jahren entsteht ein kompletter Neubau des Klinikums – für Patientinnen und Patienten im Münchner Süden.

Geplant ist ein Neubau, in dem alle medizinischen Leistungen unter einem Dach vereint sind. Ein Neubau, der moderne, interdisziplinäre Medizin bestmöglich unterstützt. Daher wurde der Flächenbedarf des Neubaus auch aufgrund medizinischer Anforderungen definiert, so können klinische Strukturen optimal abgebildet werden.

Das Klinikum Harlaching wird die "Klinik im Grünen" bleiben und die bestmögliche und dabei wohnortnahe medizinische Versorgung bieten. 

Eine Aufwertung des gesamten Klinikareals geht mit der Großbaumaßnahme einher. Es entsteht eine zusammenhängende, attraktive Parkanlage, eine Aufwertung des Sanatoriumsplatzes wird möglich und die Parkraumsituation rund um die Klinik verbessert sich deutlich.

Das zukünftige Klinikum Harlaching ist mit ca. 548 Betten auf rund 34.000 qm Nutzfläche geplant.

Gemäß Medizinkonzept werden am Standort Klinikum Harlaching folgende Schwerpunkte etabliert:

  • überregionales Traumazentrum und Lokales Notfallzentrum mit Traumazentrum
  • Unfallchirurgie, Lokales Notfallzentrum, Innere Medizin (HKL) Wirbelsäule
  • Neurozentrum mit Neurologie, Neurologischer Frührehabilitation/Phys. Medizin, Weaning
  • Eltern-/Kindzentrum mit Pädiatrie, Neonatalogie, Frauenklinik (Geburtshilfe und Gynäkologie)
  • Seelische Ges./Altersmedizin mit Psychosomatik, Alterstraumatologie, Palliativmedizin

Das als eines der führenden traumatologischen Versorgungskliniken etablierte Zentrum bleibt bestehen, inklusive des angegliederten Stützpunkts des Rettungshubschraubers „Christoph 1“.

Im Klinikum Harlaching wird das Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Gynäkologie und Geburtshilfe ebenfalls um die operative Gynäkologie ergänzt.

Die Etablierung einer Weaningstation am Klinikum Harlaching wird zu einer Entlastung der Intensivstationen der übrigen StKM-Standorte führen und gewährleistet zudem eine spezialisierte Behandlung von Langzeitbeatmeten und Patientinnen/Patienten bei der Beatmungsentwöhnung. Die Kapazitäten im Bereich Weaning sind momentan im gesamten Münchener Raum unterdimensioniert. Die resultierenden Synergieeffekte mit der Neurologischen Frührehabilitation/Physikalischen Medizin führen ebenfalls zu einer verbesserten Versorgungsqualität.