Grundschule mit Tagesheim und Grünwerkstatt

Helsinkistraße

Die MRG Maßnahmeträger München-Riem GmbH errichtete im Namen der Landeshauptstadt München eine neue zweizügige Grundschule mit Tagesheim im 1. Bauabschnitt Wohnen der Messestadt Riem. In das Gebäude ist auch die Grünwerkstatt integriert, eine Einrichtung des Baureferat-Gartenbau für die Messestadt Riem. Baubeginn war im August 2008, zum Schuljahresbeginn im September 2009 wurde der Betrieb aufgenommen.

Die in den nächsten Jahren zu erwartenden hohen Schülerzahlen machten diesen Neubau dringend erforderlich. Die neue Grundschule liegt am südlichen Ende der Helsinkistraße direkt im sogenannten Aktivitätenband am Riemer Park, eingebettet zwischen der Grund- und Hauptschule an der Lehrer-Wirth-Straße und der Kinder- und Jugendfreizeitstätte „Quax“. Die bestehenden Sportanlagen der Grund- und Hauptschule werden mitgenutzt.

Geplant wurde das Gebäude von dem Münchner Architekturbüro Fink+Jocher Architekten und dem Landschaftsarchitekturbüro Irene Burkhardt.

Der Baukörper fügt sich mit einem Geschoss und Flachdach sehr sensibel in die Umgebung ein. Für Technik- und Lagerräume ist er teilweise unterkellert. In die rechteckige und lang gestreckte Grundform des Baus sind drei Höfe nordseitig und zwei Pausenhöfe südseitig eingeschnitten. Im ersten nördlichen Hof an der Promenade liegt der Haupteingang, in den beiden anderen ein kleines Theatron und ein Klassenzimmer im Grünen. Innen verläuft über die gesamte Länge ein Gang, der jeweils dort zu einem großzügigen Vorbereich erweitert ist, wo natürliches Licht direkt von den Außenhöfen hereinfällt. Von hier aus betritt man die Klassen- und Gruppenräume, die nach Süden, Westen oder Osten orientiert sind und von denen man über die Außenhöfe direkt ins Freie gelangt. Die Grünwerkstatt ist in das Gebäude an der Südwestecke integriert mit einem eigenen Eingang von Westen.

Das großzügig überstehende Dach mit weiß durchgefärbter Attika verleiht der Schule einen luftigen Pavilloncharakter und bietet den Benutzern witterungsgeschützte und schattige Übergänge von innen nach außen. Die Fassade wurde mit großformatigen, durchfärbten und im Kern wärmegedämmten Betonfertigteilen vorgefertigt und vor Ort montiert. In drei verschiedenen Rottönen addieren sie sich zu einem auch im Relief differenzierten Fassadenband. Dieses Bausystem ermöglichte eine sehr kurze Rohbauphase und ist wesentliche Voraussetzung für eine Gesamtbauzeit von nur rund zwölf Monaten.

Die Freianlagen sind leicht in das nach Süden ansteigende Gelände des Riemer Parks eingesenkt; zum Riemer Park ist ein eigener Zugang an der Südseite des Grundstücks vorhanden. Das nachempfundene Streifenmuster der ehemaligen Landebahn aus dem Riemer Park setzt sich mit Betonplatten im Schulhof und auch auf dem Dach fort. Die knapp bemessene Freifläche besteht aus den eingeschnittenen Pausenhöfen, dem Streifen südlich des Gebäudes und dem Schulgarten auf der Ostseite. Die Grünflächen der Grünwerkstatt liegen im Südwesten der Anlage. Zwei Spielbereiche wurden mit Fallschutzbelag, verschiedenen Geräten und einem großen Kletternetz ausgestattet. Eine niedrige Umfassungsmauer zum Park hin bietet Sitzgelegenheiten.